Giuseppe Fava

Giuseppe Fava, geboren 1925 in Palazzolo (Provinz Syrakus), wurde am 5. Januar 1984 vor dem von ihm gegründeten Theater in Catania, in dem sein Anti-Mafia-Stück L’ultima violenza (»Die letzte Gewalttat«) aufgeführt wurde, ermordet. Als Romancier, Dramatiker und Journalist hatte er sich mit der mafiosen Gesellschaft seiner Heimat auseinandergesetzt. Ehrenwerte Leute schrieb Fava 1975. Der Roman wurde unter dem Titel Werkzeug der Mächtigen von Luigi Zampa verfilmt.

Ausführliche Biografie

Giuseppe Fava wurde am 15. September 1925 in Palazzolo Acreide (Syrakus) geboren. Nachdem er 1947 sein Jurastudium abgeschlossen hatte, wandte er sich schon bald dem Schreiben zu und war ab 1952 hauptberuflich als Journalist tätig. Bekannt wurde er jedoch vor allem als Autor von Theaterstücken, Romanen und Sachbüchern.

Sowohl als Journalist wie auch als Schriftsteller setzte er sich vor allem mit der mafiosen Gesellschaft seiner Heimat auseinander; sein 1975 erschienener Roman Ehrenwerte Leute war sein größter, auch internationaler Erfolg. 1983 gründete er mit einigen jungen Leuten die Monatszeitschrift I Siciliani, die für die damals gerade entstehende italienische Anti-Mafia-Bewegung sehr einflussreich war.

Am 5. Januar 1984 wurde Giuseppe Fava vor dem von ihm gegründeten Theater in Catania, in dem sein Anti-Mafia-Stück L’ultima violenza aufgeführt wurde, ermordet. Der Prozess gegen seine Mörder wurde behindert und verschleppt, die Schuldigen konnten erst Jahre später verurteilt werden.

Stimmen

»Giuseppe Fava kannte die Mafia gut – so gut, dass er vor seinem Theater ermordet wurde.«

Die neue Frau, Baden-Baden

Dokumente

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    Werke von Giuseppe Fava

    Cover
    Es bleibt wenig Zeit zum Nachdenken in diesem verzweifelten Sizilien: »Ein fesselnder Roman, der sozial ist, ernsthaft und spannend.« Der Tagesspiegel, Berlin
    Cover
    »Wie hätte Fava authentischer und unterhaltsamer die Wurzeln mafioser Strukturen aufdecken können als in einem exzellent geschriebenen und durchgehend spannenden Kriminalroman?« Deutschlandfunk