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Elisabeth Gerter

Die Sticker

»Das packende und farbige Gemälde von Glanz und Elend dieser einst bedeutendsten Exportindustrie gehört an die Seite der wenigen großen zeitkritischen Gesellschaftsromane, die die Schweizer Literatur in diesem Jahrhundert hervorgebracht hat.« Gustav Huonker
 Broschur
€ 36.00, FR 36.00, € [A] 37.10
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448 Seiten
ISBN 978-3-293-00326-2

 
Einst war die Stickerei die beherrschende Industrie in der Ostschweiz und in Vorarlberg. Zwischen Paris und St. Gallen verkehrten direkte Eisenbahnwagen, und es gab kaum eine Familie, die nicht in irgendeiner Weise mit der Stickerei beschäftigt war. Doch als Luxus- und Modeindustrie war die Stickerei-Industrie auch besonders krisenanfällig. Nach der Weltwirtschaftskrise erholte sie sich nie mehr.
Elisabeth Gerter nimmt uns mit in die Stickerlokale, die Fabriken, die Exporthäuser und die Stickereibörse, sie zeigt uns die Fabrikanten und Exporteure, Arbeiter, Politiker und Verbandssekretäre. Vor allem aber jene Menschen, denen die unbeugsamen Gesetze des Marktes zum Schicksal werden - die Sticker.

Stimmen

»Mit detailliertem Wissen, viel Sympathie, hohem erzählerischem Kunstverstand und Solidarität fesselt Elisabeth Gerter mit ihrem Buch und zeigt auf, welche Folgen internationale Krisen auf Einzelschicksale bewirken können.«

Christin Bäumler, MV Magazin/Käfer Zeitung, München

»Keine Frage, dass dieser Roman von Elisabeth Gerter als eine bedeutende literarische Leistung eingestuft werden darf und dass er in mehrfacher Hinsicht einen Markstein in der schweizerischen Literatur darstellt.«

Karl Fehr, Neue Zürcher Zeitung

»Dieser sozialkritische Roman von epischer Breite muss den großen Gesellschaftrsromanen zugezählt werden, die in den ersten zwei Dritteln unseres Jahrhunderts dichterische Rechenschaft ablegten zu Gesellschaftsordnung und Sozialpolitik, zur Kultur und zum Wirtschaftsleben unseres Landes.«

Gustav Huonker, Tages-Anzeiger, Zürich

»›Die Sticker‹ bilden einen der wichtigsten Beiträge zur Schweizer Arbeiterdichtung der dreißiger Jahre; sie mögen auch heute noch dank der Authentizität und den angeschnittenen Problemkreisen zu faszinieren.«

Felix Müller, Züri Leu, Zürich

»Diese Geschichte der Sticker ist hochaktuell. Nach dem Aufschlagen der ersten Seite kann man nicht mehr mit Lesen aufhören. Diese Geschichte kann man miterleben, man kann alle zehn Fingernägel opfern vor Spannung, ob wohl der Brückenstreik gelingt, sich die Haare raufen ob der Unsolidarität der Arbeiter, Tränen zurückdrängen ob dem Hunger und Elend der Sticker und den Würgegriff üben für die Fabrikbesitzer.«

O. Apitsch, Züri Leu, Zürich

»Die Sticker erschien erstmals 1938 und wurde für die Autorin zu einem unerwarteten, aber leider auch unwiederholbaren Erfolg. Was nach Balzac und Zola (mit ihren Büchern wurde ›Die Sticker‹ damals verglichen) nicht mehr möglich schien: die Darstellung einer geschichtlichen Epoche bis in ihre äußersten ökonomischen, sozialen und individuellen Verästelungen mit den Mitteln mehr oder weniger konventioneller realistischer Erzählkunst.«

Niklaus Schlienger, Basler Zeitung

»Elisabeth Gerter – sie kämpfte gegen die Armut und für die Frauen.«

femina, Zürich

»Dieser erste große Industrieroman unseres Landes gehört an die Seite der wenigen zeitkritischen Gesellschaftsromane der neueren Schweizer Literatur.«

Thomas Huonker, Empfohlene Bücher, Wädenswil

»Der 43jährigen gelang ein industriegeschichtlicher Roman, der einerseits – literarisch – von Figuren und Ereignissen eines Dorfes lebt und das Schicksal zweier Generationen umfasst sowie andererseits – ökonomisch – profitologische Hintergründe und internationale Zusammenhänge von Überproduktion und Krisen aufzeigt.«

Urs Specht, Aargauer Tagblatt, Aarau

»Mit einer Sachkenntnis sondergleichen berichtet Elisabeth Gerter von den Fabrikationstechiken, von den Vorgängen in den St. Galler Exporthäusern und auf der dortigen Stickerbörse, aber auch von der Mentalität und den Haushaltungen der Stickerfamilien.«

Zürichsee-Zeitung, Stäfa

»Im Buch ›Die Sticker‹ verarbeitet Gerter zahlreiche historische Quellen mit ihren eigenen Kindheitserfahrungen zu einem brillanten Roman über die Entwicklung der Ostschweizer Stickerei-Heimindustrie von den Anfängen im 19. Jahrhundert bis 1933. Gerter vermittelt Einsichten in die Manipulation der Herrschenden, in die Hoffnungen und Kämpfe der Arbeitenden, in die Folgen des Weltkrieges und der staatlichen Subventionen in einer farbigen, lebensnahen und einfühlsamen Beschreibung des Alltagslebens. Es gelingt ihr, zahlreiche Ungerechtigkeiten und Ausnützereien in einem spannenden Roman genau aufzuzeigen.«

Madeleine Marti, Vorwärts, Basel

»Tatsächlich gelingt es Elisabeth Gerter gewissermaßen in die Seelen dieser Proleten hineinzukriechen und die Welt mit deren eigenen Augen zu sehen. Eben das macht das Buch so quicklebendig.«

Werner Egli, Frau in Leben und Arbeit, Nr. 3

»Das Schicksal der Sticker ist dramatisch genug, um aus diesem Buch einen Abenteuerroman über das eigene Volk im eigenen Land zu machen. Die Endpunkte eines halben Jahrhunderts konzentrieren sich im Stickerdorf wie in einem Brennglas. Jahre von überhitzter Hochkonjunktur werden aus heiterem Himmel unterbrochen durch brutale Krisen, bestimmen über Wohlstand oder bittere Not, verschaffen Aufträge oder bringen zermürbende Arbeitslosigkeit.«

Lucien Leitess, Bau und Holz

»Man merkt auf Schritt und Tritt, dass hier nicht eine Schriftstellerin über irgendetwas geschrieben hat, sondern dass sie ihre eigenen Erfahrungen in das Buch eingeflochten hat.«

Bruno Weber, Infrarot

»Der Unionsverlag hat sich des völlig zu Unrecht fast vergessenen Werks angenommen und eine ansprechende Neuausgabe veröffentlicht, ergänzt durch interessante Bild-Dokumente.«

Gross-Anzeiger, St. Gallen

»Gerade weil dieser Roman alle Schichten durchleuchtet, die in einer Industrie miteinander verkettet sind, werden die Ereignisse durchschaubar, zu einem eigentlichen Lehrstück über das Funktionieren des Kapitalismus. Dieser weite Blickwinkel unterscheidet ›Die Sticker‹ von jenen Arbeiter-Romanen, in denen der Autor nicht über die Nasenspitze seiner proletarischen Helden hinaussehen will. Die Sympathie für das Volk hat Gerter nicht den Blick getrübt, wenn es darum geht, die Zustände in den anderen Klassen zu schildern.«

PTT-Union

»Mit den Bewegungen der Lage des Weltmarktes ändern sich auch Lebensumstände und Verhaltensweisen. Dass es Elisabeth Gerter gelungen ist, diesen Zusammenhang ohne alle Schematismen, sondern durch die Sicherheit ihres Erzählens herzustellen, scheint mir das Bemerkenswerteste daran. Wo eine Parteinahme sich geradezu aufdrängt, versagt sie sich ein Karikieren der Oberen, ein Heroisieren der Unteren.«

Niklaus Schlienger, Basler Magazin, Basel

»Elisabeth Gerter hat damit wahrscheinlich den bisher einzigen schweizerischen Industrieroman geschrieben. Hintergrund des Romanes ist die verheerende Stickereikrise, die die einst blühende Industrie – fast über Nacht – vernichtete und die Ostschweiz zu einem wirtschaftlichen Notgebiet machte.«

Solothurner Zeitung, Solothurn

»Dem Verlag fällt das Verdienst zu, einen vergessenen Klassiker der schweizerischen Sozialliteratur wieder zugänglich gemacht zu haben.«

Winterthurer AZ, Winterthur

»Das ist Gegenwart. Wir finden vieles wieder in ›Die Sticker‹ von der voranschreitenden Rationalsierung, von den Betriebsschließungen und Betriebsverlagerungen, die für zahlreiche Familien die Not und das Elend der Arbeitslosigkeit bedeutet. Von diesem Buch können und müssen wir alle lernen.«

Rote Fahne, Nr. 2, Zürich

»Der Unionsverlag gibt uns Gelegenheit, mit diesem vergessenen Werk eine literarische Seltenheit neu zu entdecken: einen Industrieroman, ein breit angelegtes soziales Zeitgemälde, die Geschichte eines Rheintaler Dorfes von der Blüte der Stickerei-Industrie um 1900 bis zu ihrem Verfall in der Krise von 1932. Elisabeth Gerter versteht es, im epischen Gewebe geschickt die Fäden des Herzens auf den trüben Grund der Marktwirtschaft zu sticken, so dass wir uns in betroffene Zeitgenossen verwandeln.«

Anna Stüssi, Zytglogge Zytig, Bern

»In den Neunzigerjahren, bei Recherchen für einen Vortrag über Arbeitslose in der Literatur, kam ich wieder auf ›Die Sticker‹ zurück, etwas skeptisch zunächst, ob die Form noch goutierbar und das Thema womöglich doch ideologisch überfrachtet sei. Umso grösser war die Verwunderung darüber, dass die einst brisanten Stellen inzwischen unbestritten als schweizerische Normalität wahrgenommen werden: wie hemmungslos die Produktion ins Ausland verlagert und die Kosten der Massenentlassungen dem viel geschmähten Staat übertragen werden. Globalisierung heisst das, und was im Buch mit ›Kommissionen‹ bezeichnet wird, nennt sich heute ›Bonus‹.«

Rea Brändle, Tages Anzeiger, Zürich
 
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Bibliografie

Originalsprache: Deutsch
Erstauflage: 10.4.2004
Auflage: 3