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Sabahattin Ali

Der Dämon in uns

Mit einem Nachwort von Erika Glassen
Roman
Aus dem Türkischen von Ute Birgi-Knellessen
Türkische Bibliothek
Ein großer Istanbul-Roman über die ruhelose Generation der frühen Republikjahre: Ömer und Macide, beide heimatlos in der vibrierenden Großstadt, suchen ihr Glück und verlieren es wieder.
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Sabahattin Ali: Der Dämon in uns
Oğuz Atay: Der Mathematiker
Yusuf Atilgan: Der Müßiggänger
Ayşe Kulin: Der schmale Pfad
Murat Uyurkulak: Zorn
Memduh Sevket Esendal: Die Mieter des Herrn A.
Hasan Ali Toptaş: Die Schattenlosen
Aslı Erdoğan: Die Stadt mit der roten Pelerine
Leylâ Erbil: Eine seltsame Frau
Hundert Jahre Türkei
Im Reich der Schlangenkönigin
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Ahmet Ümit: Nacht und Nebel
Murathan Mungan: Palast des Ostens
Ahmet Hamdi Tanpinar: Seelenfrieden
Adalet Ağaoğlu: Sich hinlegen und sterben
Halid Ziya Usakligil: Verbotene Lieben
Von Istanbul nach Hakkari
Die ganze Türkische Bibliothek - limitiertes Sonderangebot
 

Als Ömer bei einer Fahrt auf dem Bosporus Macide erblickt, durchfährt es ihn wie ein Blitz: Er kennt diese Frau bereits! Macide bricht alle Brücken hinter sich ab, verlässt ihre Familie und zieht zu ihm in seine Kammer. Eine Weile leben die beiden selig in ihrer eigenen Welt. Doch dann melden sich die Dämonen in Ömer: Zweifel, Unsicherheit, Verlockungen. Wirre Kaffeehaus-Intellektuelle ziehen ihn in gefährliche Abenteuer.

Sabahattin Ali war ein Bahnbrecher der türkischen Literatur. Sein Roman ist eine Liebeserklärung an Istanbul und seine Bewohner. Die junge Republik hat das Oberste zuunterst gekehrt. In den Kneipen, Tanzsälen, Konzert-Cafés, Kinos, dunklen Werkstätten, Märkten und Straßen begegnen sich Luxus und Armut, Absteiger und Neureiche.

Stimmen

»Ein höchst moderner Roman, der manche überraschen dürfte.«

Tobias Hierl, Buchkultur, Wien

»Es ist das grosse Verdienst der Türkischen Bibliothek, uns nun endlich mit einem Hauptwerk Sabahattin Alis bekannt zu machen. ›Der Dämon in uns‹, in der blendenden Übersetzung von Ute Birgi-Knellesen, präsentiert sich als dicht beobachtender, stark psychologisierender Roman. Heute betrachtet man in der Türkei Sabahattin Ali als einen Meister der Sozialkritik, als luziden und mutigen Analytiker, und somit einen Bahnbrecher der neuen türkischen Literatur. Die Frauen sind bei Ali das stärkere Geschlecht. So hält er der von einem unhinterfragten, selbstverständlichen Machismo geprägten türkischen Kultur den Spiegel vor. Das war und ist immer noch von großer Brisanz.«

Joachim Sartorius, Süddeutsche Zeitung, München

»Sabahattin Ali war dafür bekannt, stets eigene wie beobachtete reale Erlebnisse in seiner Prosa und Lyrik zu verarbeiten. Doch nicht nur wegen seiner Authentizität in seinen Werken, seiner Gabe einen nahezu echten Einblick in seine Zeit zu gewähren, sondern auch aufgrund seines Talents, den Spannungsbogen dezent aufzuziehen, ist Sabahattin Ali mit ›Der Dämon in uns‹ ein Kunstwerk großer türkischer Literatur gelungen.«

Franziska Henning, Die Berliner Literaturkritik

»Der Roman war eine Provokation für viele. Denn er zeigte eine Stadt, die von grotesken Wichtigtuern nur so wimmelt, einen zügellosen und dabei willensschwachen männlichen Helden, vor allem aber: eine selbstbewusste junge Frau, die zwar dem modernen Frauenbild des Staatsgründers Kemal Atatürk entsprochen haben mag, aber in den Augen der breiten türkischen Öffentlichkeit als Hure gelten musste. Dies alles reichte für einen gewaltigen Skandal, als das Buch 1940 erschien.«

Spiegel Special, Hamburg

»Beim Lesen des sprachlich und erzählerisch eindrucksvollen Romans fühlt man sich an russische Literatur des 19. Jahrhunderts und an die Zeit des französischen Existentialismus erinnert, indem das Innenleben der beiden Hauptfiguren sehr detailliert und gekonnt wiedergegeben wird. Da kann man sich nur wundern, dass es 67 Jahre dauerte, bis das Werk auf Deutsch veröffentlicht werden konnte. Dass das möglich wurde, ist wiederum ein großes Verdienst der Reihe Türkische Bibliothek.«

Michael Schwarz, Südwind Magazin, Wien

»Sabahattin Ali, der Themen und Geschichten stets aus dem eigenen Leben nahm, beschreibt die Istanbuler Boheme wenig romantisch. Macides Situation als Frau in einer im radikalen Umbruch befindlichen Gesellschaft wird in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit deutlich und zerreißt sie fast. ›Der Dämon in uns‹ ist ein vielschichtiges Buch über Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs.«

Joel Fokke, Neues Deutschland, Berlin

»Wie das überschäumende Leben Istanbuls vibriert der Text und eilig treibt der Autor seine Geschichte voran. Literarisch Interessierten sollte dieses Kleinod moderner europäisch-orientalischer Erzählkunst nicht entgehen und daher in vielen Bibliotheken angeboten werden.«

E. Schmitt, Buchprofile (Borromäusverein), Bonn Heft 2 / 2007

»Sabahattin Ali gelingt etwas durchaus Verblüffendes: Weder kramt er in osmanischen Schatullen, noch führt er in Sultans-Paläste oder bemüht orientalische Arabesken. In maximaler Schnörkellosigkeit macht er deutlich, wie nah sich Türkei und Europa letztlich sind und wie wenig sich seit 1930 verändert hat, wenn es ums Eigentliche geht: das Scheitern des Lebens an den Umständen.«

Christian Schüle, Bayerischer Rundfunk, München

»Ein ungeteilt echter Istanbul-Großstadtroman. Auch Sabahattin Ali hat ein Anliegen: Wie kann man in der jungen Republik ein freies Leben führen und sich individuell entfalten? Die urbane Liebesgeschichte von Macide und Ömer ist eine literarische Reise in die Moderne – man spürt so manchen Hauch Hamsun und Dostojewski – aber man spürt ebenso, was Istanbul für die Modernität der Türkei und für die moderne türkische Literatur bedeutet.«

Martin Zähringer, St. Galler Tagblatt

»Das Leben in Istanbul wird so realistisch geschildert, dass es sinnlich erfahrbar wird, ob es um die Einsamkeit des Individuums mitten im Verkehrsgewimmel bei Tag geht oder um Raki-selige Vergnügungen in Bars und Kaschemmen bei Nacht.«

Monika Carbe, Neue Zürcher Zeitung

»Die türkische Literatur erreichte mit den Autoren wie Sabahattin Ali bahnbrechende Blüten. Das schöngeistige Schreiben musste sich mit der abenteuerlichen Realität auseinandersetzen, die eine neue Zeit verkündete, die die Rückständigeit im Zentrum wie in der Peripherie anprangerte. ›Der Dämon in uns‹ ist ein imposanter Istanbul-Roman über die ruhelose Generation der frühen Republikjahre der Türkei: Zwei Menschen, beide heimatlos in der vibrierenden Großstadt, suchen ihr Glück, das sie finden und wieder verlieren.«

Die Brücke, Saarbrücken 1.Quartal 2007

»Sabahattin Ali zeichnet das wilde Treiben in Kneipen und Konzert-Cafés, er nennt Orte und Straßen, schildert die Debatten in Intellektuellenkreisen und die Verlockungen, die Verführungen, die Zweifel in einer Zeit, die keinen Halt gab, nicht einmal in der Liebe. Es ist ein wenig so wie bei Alfred Döblins ›Franz Biberkopf‹: Will einer anständig bleiben, doch weiß nicht, was er will und verkehrt er zudem in den falschen Kreisen, gibt es kein Entrinnen. Die Geschichte wird zur Moritat. Breit, lustvoll und lebensprall erzählt, führt Sabahattin Ali die Figuren ihrer Bestimmung zu, ungeschoren kommt – bis auf einen – keiner davon. Der Roman wirkt ganz gegenwärtig.«

Stefan Berkholz, Südwestrundfunk, Baden-Baden

»Wir befinden uns stets an den Rakitafeln Istanbuler Intellektueller und ihrer Groupies. Dauerschwadronierende Dichter und Denker, voll von Eitelkeiten und Konkurrenzneid. ›Der Dämon in uns‹ ist eine psychologisch fein gezeichnete Studie des schmerzhaften Reifens von Ömer in realistischer Schrift, der unter zermürbenden Anfällen spätpubertären Nihilismus seine guten Anlagen, sein gutes Herz verkommen lässt, sich einen distinktionsstarken Dämon aufrichtet, mit dem er um die Welt zu ringen habe, und zu spät bemerkt: Der ist nur der innere Schweinehund.«

Wilhelm Pauli, Kommune Forum für Politik, Ökonomie, Kultur, Frankfurt/Main

»Der Schriftsteller führt uns im alten Istanbul herum, bezaubert mit einer Mondscheinfahrt auf dem Bosporus, schildert das weit gefächerte und gar nicht immer fröhliche Familienleben, das Dasein auf öden Ämtern, das wilde Treiben in Kneipen und Konzert-Cafés. Sabahattin Ali zeichnet ein neues, freieres Frauenbild, die Identitätssuche in einer Zeit des Umbruchs, die Verlockungen, die Verführungen, die Zweifel. Breit und lustvoll und lebensprall erzählt, führt Sabahattin Ali die Figuren ihrer Bestimmung zu, ungeschoren kommt – bis auf einen – keiner davon.«

Stefan Berkholz, Norddeutscher Rundfunk, Hannover
 
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Bibliografie

Originaltitel: Icimizdeki Șeytan (1940)
Originalsprache: Türkisch
Erscheinungsdatum: 20.12.2015
Letzte Version: 27.6.2022