Ich gehe, ich schreite übers Feld und über Furchen,
Und streue meine Samen aus,
Aus voller Hand nach links, nach rechts, ringsum,
Legt euch nun hin, ihr Körner, in den warmen Acker wie in Daunen.
Die Handvoll für die kleinen Waisenkinder,
Diese hier für einsam Alte und die Krüppel,
Jenes Häuflein für der Armen Brot,
Bei Dürre für die Hungernden im Nachbarland,
Ein weiteres für Fremde ohne Heimat,
Den Händlern und den Gästen beim Besuch.
Und da den Ameisen und Mäusen, den Vögeln, jeder Kreatur.
Und dies für alle, für dich, für ihn, für mich,
für die Familie und die Kinder.
O hilf mir doch dabei, Babadykan, Patron der Felder,
Den Rest will ich schon selbst besorgen,
Die Saat, wie sichs gehört, bewässern,
Kanäle breit und gut anlegen,
Das Unkraut soll die Saat nicht überwuchern,
Und Gauner lass ich nicht die Ernte stehlen,
Die ich beschützen will vor allen Feinden.
Jetzt wachse und gedeihe, trage Früchte,
Jedes Körnchen möge tausend Körner bringen,
Und möge mir Babadykan, Patron der Felder, helfen.
Zum Abschluss seiner Veranstaltungen las Tschingis Aitmatow oft eine alte kirgisische Beschwörung, die er ins Russische übertragen hat.
Aus dem Russischen von Friedrich Hitzer. © by Unionsverlag. Abdruck und Weiterverbreitung nur mit Genehmigung des Verlags.