Der Stamm der Kalmischi weiß keinen Ausweg mehr. Die Herden werden von der Seuche dezimiert, die Steuereintreiber bedrängen sie, die Blutrache droht. Da ziehen die Männer und Frauen in die Berge. Weil sie sich über jedes Gesetz stellen und zu Räubern werden, beginnen die Legenden um sie zu wachsen.
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Der Stamm der Kalmischi weiß keinen Ausweg mehr. Die Herden werden von der Seuche dezimiert, die Steuereintreiber bedrängen sie, die Blutrache droht. Da ziehen die Männer und Frauen in die Berge. Weil sie sich über jedes Gesetz stellen und zu Räubern werden, beginnen die Legenden um sie zu wachsen. Heimlicher Held dieses epischen Romans aber ist das Land Chorassan, die Wiege der nomadischen Kultur, mit seinen Steppen, Bergen und Naturgewalten, seinen uralten Städten, geduckten Dörfern und stolzen Zeltsiedlungen. Auf diesem Hintergrund leuchtender Farben zeichnet Doulatabadi das Geflecht intensivster Regungen und Verstrickungen, das die Menschen in der Größe ihrer Gefühle aneinanderkettet. Der Reichtum von Doulatabadis Sprache scheint unerschöpflich. Er spielt mit den Techniken der traditionellen Vortragskunst und bricht sie durch einen modernen assoziativen Fluss des Erzählens. »Kelidar«, so Mahmud Doulatabadi, ist ein Buch der Liebe: Liebe zwischen Mann und Frau, die Liebe zwischen Freunden, die Liebe des Menschen zur Erde und zur Natur, zwischen Mensch und Tier. »Kelidar« wurde 1968 bis 1983 geschrieben und erschien zwischen 1979 und 1984. Der vollständige Zyklus umfasst zehn Bücher in fünf Bänden. Die ersten beiden, in sich abgeschlossenen Teile erscheinen auf Deutsch in diesem Band.
Stimmen
»Ein Stück Weltliteratur, das nun auch für den deutschen Sprachraum zugänglich gemacht wird.«
Michaela Grom, Süddeutscher Rundfunk
»Ein wirkliches Lese-Ereignis, dieser Roman! Sprachgewaltig, spannend, sinnlich, farbenprächtig. Man taucht vollständig ein in diese fremde Kultur. Ich freue mich auf die Fortsetzung!«
Bärbel Häberlin-Schkur, Buchhandlung Ribaux, St. Gallen
»Das ist Erzähl-Kunst, wie sie sein sollte, einfach, schlicht und doch ganz wunderbar und mitreißend.«
B. Rödel, Horneburger Bücherstube, Horneburg
»Ein wundervolles Epos von Menschen jenseits der zivilisierten Welt, und so schlicht und urwüchsig wie die Nomaden der Steppe sind Handlung, Sprache, Stil.«
Uta Stoffers, Lichtpunkt Buchhandlung und Galerie, Hamburg
»Durch die Klarheit seiner Sprache und Direktheit seiner Schilderungen erschafft Doulatabadi eine außerordentliche atmosphärische Dichte und Intensität.«
Frank Paulus , Akademische Buchhandlung August Knodt, Würzburg
»Welch eine Sprache! Endlich wieder mal ein Buch, das ich meinen Kunden uneingeschränkt empfehlen kann.«
»Doulatabadi hat nicht nur die alten Meister des Orients gelesen, er kennt Kafka so genau wie Joyce oder Faulkner. Er ist ein versierter Erzähler der globalen Moderne. ›Kelidar‹ ist ein großartiges, ein einzigartiges Buch, wie es in einem Land nur alle paar Jahrhunderte geschrieben werden kann.«
Peter Schütt, Die Welt
»Ich muss gestehen, zu den unmöglichsten Tages- und Nachtzeiten ließ ich alles stehen und liegen, griff nach ›Kelidar‹ und las laut jene Stellen, die ich für die großartigsten in der ganzen Geschichte unserer Literatur halte. Die ästhetische Dimension von ›Kelidars‹ poetischer Prosa ist gleichzeitig berückend und beängstigend. Sie packt einen an der Gurgel und lässt einen nicht mehr los.«
Hamid Barashi
»›Kelidar‹ ist ein sozialkritischer Roman – mehr noch eine Sinfonie über die Liebe und über die Natur: innerhalb der modernen persischen Literatur eine herausragende Meisterleistung.«
Bahman Nirumand, Der Spiegel
»In einer bilderreichen, an persischer Dichtkunst geschulter Sprache entführt uns der iranische Autor Mahmud Doulatabadi in die schwarzen Zelte der Nomaden, in die kleinen engen Lehmhäuser der Landarbeiter am Rande der großen Salzwüste.«
Weil...ich schon vor vielen Jahren an einem Verlagsfest auf einer Schiffahrt auf dem Zugersee dieses Buch als eines meiner Lieblingsbücher bezeichnet habe. Die Erinnerung an wunderbare Lesemomente ist immer noch präsent. Nur schade, dass ich Franz Hohler nicht um ein Autogramm bitten konnte, als er kürzlich Doulatabadi im Iran besuchte. Mögen die Nobelpreis-Juroren in Stockholm ihre Radargeräte nach Doulatabadi ausrichten!