Rund 50 000 Menschen bevölkern die achtzehn schroffen, baumlosen Inseln im Nordatlantik. Jahrhundertelang blühte hier eine mündliche Tradition mit Balladen, Sagen und Märchen. Daraus ist eine selbstbewusste, experimentierfreudige Literatur auf Färöisch entstanden, die sich von ihren kleinen Inseln aus die großen Themen der Menschheit zu eigen macht.
»Weise, witzig, überraschend, berührend und immens vergnüglich. Ich liebe dieses Buch.« Jonathan Safran Foer
Während Adams Vater die Familie mit seiner Begeisterung für Israelischen Volkstanz in die Verzweiflung treibt, weiß Adam sich zu retten: Er ergattert das Autogramm einer echten Berühmtheit und verfällt bald einer glühenden Sammelleidenschaft. Eine Komödie mit Widerhaken über das Erwachsenwerden, jüdischen Familienirrwitz und das Verlangen nach Freiheit.
»Eine Nebensache ist ein literarisches Ereignis.« SWR
Im Sommer 1949 wird ein palästinensisches Beduinenmädchen von israelischen Soldaten ermordet. Jahrzehnte später versucht eine junge Frau aus Ramallah, mehr über diesen Vorfall herauszufinden, denn er geschah genau fünfundzwanzig Jahre vor ihrer Geburt. Eine eindringliche Meditation über Krieg, Gewalt und die Frage nach Gerechtigkeit im Erzählen.
»Während ich das Buch schrieb, fühlte ich mich, als wäre eine Pistole auf meinen Kopf gerichtet.« Ahmad Tohari
Srintil - eine Tänzerin und Prostituierte - will ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen und vor allem keine Männer mehr empfangen. Die Dorfbewohner sehen dadurch ihren Reichtum und ihr Ansehen in Gefahr und zwingen Srintil, anlässlich eines großen Festes wieder zu tanzen. Doch auf der Bühne bricht sie wegen des bösen Zaubers eines verschmähten Freiers zusammen.
»Mornštajnová ist mit ihrer Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht, etwas Außergewöhnliches gelungen.« ORF
Für einen Ritt auf einer Eisscholle lohnt es sich, ungehorsam zu sein, findet Mira, doch die Folgen ihres Abenteuers bringen ihre Welt zum Stillstand. Ihre spindeldürre Tante Hana nimmt sie auf. Vorsichtig nähern sie sich an, und Mira beginnt sich zu fragen, warum ihre Tante so seltsam ist, und was das hinter ihnen gewisperte Wort »Jude« bedeutet.
Das zarte Porträt einer zerrissenen Familie unter den Schatten der Weltgeschichte
Während Bohdana mit ihrer Stiefmutter bunte Papiervögel bastelt, verschanzt sich ihr Vater hinter mürrischen Kommentaren. Er scheint ihr etwas zu verschweigen. Bohdanas Suche nach Antworten führt sie in die Vergangenheit ihrer Familie - eine zerrissene Familie, die entgegen aller Wahrscheinlichkeit versucht, wieder zusammenzufinden.
»Das grandiose Porträt einer Malerin und der Welt, in der sie lebte.« Corriere della Sera
Immer wieder malt Artemisia Frauen, die Rache verüben. Wer ist die große Barockkünstlerin, deren Weg von Rom nach Florenz, Venedig und London führt? In einer Welt, in der Maler Spione des Hofadels sind und Frauen dem Willen der Männer unterstehen, erhebt Artemisia Anklage gegen ihren Vergewaltiger und erkämpft sich einen Platz in der Kunstwelt.
Eine dröhnende Pause, und Ariane setzt an – zu Schostakowitschs »Opus 77« und zu der Geschichte ihrer Familie. Der übermächtige Vater, der talentierte Bruder, die schwindende Mutter. Der perfekt inszenierte Mythos der genialen Musikerfamilie wird zerrissen von Arianes rhythmischer Erzählung, die sich steigert zu einem alles verschlingenden Tanz.
Anguille hat keine Zeit zu verlieren. Die Wellen sind erbarmungslos, ihre Kräfte lassen nach. Sie erinnert sich an die zankenden Fischer am Strand von Mutsamudu, an ihren allwissenden Vater und ihre rebellische Schwester. Und vor allem an diesen umwerfenden Vorace.
Sie zieht uns hinein in den Strudel ihres Lebens – und in die Tiefe des Meeres.
Tibet - die Neuentdeckung einer uralten Zivilisation und einer jungen Literatur.
»Ein unverzichtbarer, wunderschöner Roman über Freundschaft und Liebe, der mitten ins Herz trifft. Versprochen.« France Info
Isor ist nicht wie die anderen Kinder. Sie spricht nicht, lernt nicht, lebt in stummen Gedanken und tobenden Wutausbrüchen. Gefangen in einer Welt, die nicht zu ihr passt, treibt sie ihre Eltern in die Verzweiflung. Bis sie eines Tages auf den einsamen Alten von nebenan trifft und in ihm eine verwandte Seele erkennt.
»Meist herrscht Dunkelheit und Kälte, Inseln werden verschlungen, neue tauchen auf; mit dem Schlag des Paddels auf das Wasser muss der Kundige nach dem Echo in dichtem Nebel den Heimweg finden .« Isabella Nadolny, Münchner Merkur
Den rastlosen und ehrenhaften Abdul Bashur treibt die Sehnsucht nach dem Schiff seiner Träume um die halbe Welt. Dabei werden er und Maqroll vorübergehend Millionäre, transportieren mit einem Fährschiff Pilger nach Mekka und verlieren beinahe ihr Leben. Und nicht zuletzt sind es die Frauen, die ihre Spuren auf Abdul Bashurs Lebensweg hinterlassen.
In den Schluchten der kolumbianischen Anden sucht Maqroll nach seinem Glück. In der Mine Amirbar, benannt nach dem Stöhnen, das die Luft erzeugt, wenn sie ihre Höhlen betritt, schürft er nach Gold. Doch viel leichter als ihre Schätze gibt die Erde die Zeichen der Grausamkeit ihrer Bewohner preis.
Auf einem krächzenden Motorboot fährt Gaviero Maqroll flussaufwärts durch den Dschungel des Xurandó, um sich im Holzhandel zu versuchen. Immer tiefer dringt er ein in das Labyrinth der Wasserläufe. In der drückenden Schwüle des Dschungels schwebt er zwischen Tagtraum und Delirium und scheint sein Ziel dabei immer mehr aus den Augen zu verlieren.
Eine Liebe, die andauert, solange der Tramp Steamer über die Meere vagabundiert.
Von einem gottverlassenen südamerikanischen Kaff aus soll Maqroll Kisten in die Berge transportieren, entlang reißender Flüsse und faszinierender Vegetation. Der Inhalt der Kisten jedoch katapultiert ihn zwischen die Fronten von Militärs und Guerillas. Immer tiefer gerät er in ein Komplott, aus dem er sich kaum mehr zu befreien vermag.
Mittellos strandet der Gaviero Maqroll in Panama. Notdürftig kommt er über die Runden, bis er die abenteuerlustige Ilona trifft. Sie hat die rettende Idee: Gemeinsam eröffnen sie ein Bordell, die Villa Rosa. Es beginnt eine außergewöhnliche Liebesgeschichte, die durch die Ankunft der geheimnisvollen Larissa eine unwiderrufliche Wende erfährt.
»Ein literarisches Requiem auf eine vergessene Epoche und das fulminante Porträt einer Familie mit Pfeffer im Blut.« Handelsblatt
Im Sanatorium am nebelverhangenen Tamarack Lake, weitab von den Wirren des Ersten Weltkriegs, herrscht ein eintöniger Alltag. Bis ein Neuankömmling vorschlägt, sich gegenseitig zu unterrichten - und die Bewohner bald nicht nur die Welt Einsteins und Madame Curies erobern, sondern auch die verloren geglaubte Schönheit des Lebens wiederentdecken.
Der eigenbrötlerische Erasmus Wells ist Teil einer ehrgeizigen Arktisexpedition. Doch die großen Ziele rücken in immer weitere Ferne, als sich der krachende Winter um das Schiff schließt. Barrett erzählt vom Verstehen und Missverstehen einer anderen Kultur und nicht zuletzt von der Bedeutung der Frauen im Schatten der gefeierten Entdecker.
»In Andrea Barretts Händen verwandeln sich harte wissenschaftliche Fakten in verblüffende, mitreißende Fiktion.« Boston Globe
Das heisere Gezänk nistender Möwen, Vögel ohne Füße und nachtschwarze Jaguare befeuern den Drang, forschend die Welt zu durchdringen. Doch ob Mendel oder Linné, immer wieder locken falsche Fährten, vergehen Chancen. Einfühlsam erzählt Barrett von revolutionären Erkenntnissen, brennenden Zweifeln und der Frage, was bleibt, wenn es still wird.
Georg Forster sticht mit James Cook in See
Johann Georg Forster ist siebzehn, als er mit James Cook am 13. Juli 1772 den Hafen von Plymouth in Richtung Tahiti verlässt. Für kurze Zeit wird aus Georg Teori, wie ihn die Eingeborenen der Südsee nennen. Das größte Abenteuer seines Lebens macht ihn zum Mann, zum Wissenschaftler und zum freiheitlichen Humanisten, der sein Jahrhundert prägt.
»Salim schenkt uns eine wunderbare Geschichte, ein kleines Juwel.« Inde en livres
Imran und seine Freunde wollen sich in den rivalisierenden Muslim- und Hinduvierteln ihrer Stadt einen Namen unter den Gansterbossen machen und gründen eine Bande. Doch viel Erfahrung haben sie nicht gerade, und schon bald hat ihr Eifer gefährliche Folgen. Humorvoll erzählt Salim von schwelenden Konflikten und jugendlichem Leichtsinn.
»Denkst du das auch?«, fragte sie. »Dass ich zu lange im Mondlicht geschlafen habe?«
Zum 30. Jubiläum des LiBeraturpreises umspannt diese Anthologie mehrere Generationen und öffnet den Blick für die Vielfalt außereuropäischer Schriftstellerinnen.
Der LiBeraturpreis, die »kleine Schwester« des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, wird an schreibende Frauen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der arabischen Welt verliehen.
In der nordisbirischen Tundra, umgeben von Rentieren, sehnt sich Aljoschka nach seinem eigenen Glück. Doch die Tradition der Nenzen gebietet seit jeher, die Gemeinschaft über alles zu stellen. Aljoschka muss sich fügen. Der erste übersetzte Roman einer nenzischen Autorin erzählt von der Last des Schnees und von einer zarten, tragischen Liebe.
Ein fantastisches Märchen von der Macht der Blicke und weiblichem Begehren.
In der abgeschiedenen Villa hinter hohen Bäumen sind sie die Königinnen: die drei Gouvernanten. Auf die Erziehung der ihnen anvertrauten Jungen geben sie wenig, lieber lassen sie sich müßig durch die hellen Tage treiben. Und verirrt sich ein Fremder durch das goldene Tor in ihr Reich, wissen sie: Es ist Zeit für die Jagd.
Zwei Familien leben in der Kleinstadt, die eine hinduistisch, die andere muslimisch. Ein wohl ausgewogenes Gleichgewicht aus Respekt und Achtung bestimmt das Leben zwischen den Plantagen, bis sich das Gespenst der Intoleranz daran macht, dieses Leben zu zerstören.
Beeindruckend thematisiert Zaidi Vorurteile, Hassreden und Gewaltausbrüche.
Eine Geschichte über einen Tag im Krieg. Über einen jungen Mann, eine junge Frau und den Versuch von Zärtlichkeit. Über den Menschen, wenn ihm nichts bleibt als die nackte Empfindung und die Sehnsucht nach einem anderen.
In unvergesslichen Szenen lässt Anuk Arudpragasam die menschliche Existenz in ihrer ganzen Würde aufscheinen.
»Alle Frauen sollten Blumen auf das Grab von Aphra Behn streuen, denn sie erstritt ihnen das Recht, ihre Gedanken auszusprechen.« Virginia Woolf
Aphra Behn, die erste Berufsschriftstellerin Englands, war den Kritikern ihrer Zeit ein Dorn im Auge. Zu ungestüm ihr Lebenswandel, zu spitz ihre Feder. Oroonoko löste Debatten über Feminismus, Gender, Race und koloniale Gewalt aus, die bis heute aktuell sind. Diese Ausgabe ermöglicht Einblicke in die dramatische Wirkungsgeschichte.
Das scheinbar simple Dreiecksverhältnis zwischen dem Arzt Dr. Sukartono, seiner Ehefrau Tini und der Prostituierten Rohaya stellt eine subtile psychologische Analyse der ganzen Gesellschaft im niederländischen Kolonialreich dar. Hier ist menschliches Fühlen, Denken und Handeln in einer solchen Konsequenz dargestellt, wie sie selten erreicht wurde.
»Die Hoffnung ist unsere einzige Waffe.« Atef Abu Saif
Am 7. Juli 2014 beginnt der bisher letzte der vielen Kämpfe um den Gazastreifen. Atef Abu Saif hält fest, was um ihn herum geschieht. In einundfünfzig Tagebucheinträgen, ohne Polemik, ohne Schuldzuweisungen, erzählt er das Unvorstellbare. Von Tragödien, von Verzweiflung, von heiteren Momenten trotz allem und von einer unausrottbaren Zuversicht der Menschen.
»Rassismus als Fluch, Irrsinn, paranoide Gewalt. Texas aus Sicht seiner schwarzen Mittelschicht – ein Heimatroman, wie er besser nicht sein kann. Bitter, wütend, glänzend komponiert.« Krimibestenliste Deutschlandfunk Kultur
In der gespaltenen Kleinstadt Lark abseits des Highway 59 schwelen die Konflikte. Als im nahe gelegenen Bayou die Leiche eines schwarzen Mannes und einer weißen Frau gefunden werden, vermutet Texas Ranger Darren Mathews ein Hassverbrechen. Und mit jedem Tag, den das Verbrechen ungeklärt bleibt, wird die Stimmung gefährlicher.
Als der neunjährige Levi King in den stummen Bayous des Caddo Lake verschwindet, soll Texas Ranger Darren Mathews ermitteln – denn Levi ist der Sohn eines Captains der Arischen Bruderschaft. Und gegen die braucht das FBI dringend eine Anklage, bevor Trump Präsident wird und sich die Grenzen der Justiz in einem brodelnden Amerika verschieben.
Hintergründige, heitere und dramatische Geschichten vom Spiel der Könige, von seinen Liebhabern wie seinen Meistern, vom Schach als Sinnbild für Leidenschaft, Ehrgeiz, Begegnung und Konfrontation.
Mit Texten von Friedrich Dürrenmatt, Agatha Christie, Stefan Zweig, Samuel Beckett und vielen anderen.
Ayu Utami thematisiert das schwierige Verhältnis zwischen Muslimen und Christen sowie den Hass auf die chinesische Minderheit in Indonesien. Virtuos wechselt sie zwischen verschiedenen Erzählperspektiven, Schauplätzen und Zeitebenen. Der offene Umgang mit gesellschaftlichen Tabus stellt einen Bruch mit der bis dato existierenden indonesischen Literatur dar.
Vom Slumkind zur Bestsellerautorin – die unglaubliche Geschichte einer Frau, die sich freigekämpft hat
In armen und zerrütteten Verhältnissen aufgewachsen, wird Baby Halder mit zwölf Jahren verheiratet, mit dreizehn zum ersten Mal Mutter. Ihr Mann misshandelt sie. Doch Baby Halder kämpft sich frei. Sie verlässt ihren Mann und entdeckt, ermutigt durch ihren Dienstherrn, ihr Erzähltalent. Ihr Buch wird eine Sensation und geht um die Welt.
Bachtyar Ali als Essayist – Über die Wurzeln von Stillstand und immerwährendem Kriegszustand in der »orientalischen Welt«.
Neben seinen Romanen hat Bachtyar Ali zahlreiche Essays veröffentlicht. Im Zentrum steht die Frage, welche Hindernisse sich im Mittleren Osten und der arabischen Welt der Aufklärung und friedlichen Entwicklung entgegenstellen. Vertraut mit den europäischen Denktraditionen, sucht er neue Wege aus der Gewalt und Perspektivlosigkeit seiner Region.
Eines der 100 besten Bücher des 21. Jahrhunderts (Neue Zürcher Zeitung)
»Zwanzig Jahre lebte der Bildmagier aus Kurdistan unentdeckt in Deutschland. Nun legt der Unionsverlag seine bildmächtige Parabel über die Unterdrückung und den Bruderzwist der irakischen Kurden auf Deutsch vor.« Neue Zürcher Zeitung
An Bord eines Bootes, das ihn zusammen mit anderen Flüchtlingen in den Westen bringen soll, erzählt Muzafari Subhdam seine Geschichte. Nach einundzwanzig Jahren Gefangenschaft in der Wüste begibt er sich auf die Suche nach seinem Sohn, in einem Land, das er nicht mehr kennt.