»Eine Nebensache ist ein literarisches Ereignis.« SWR
Im Sommer 1949 wird ein palästinensisches Beduinenmädchen von israelischen Soldaten ermordet. Jahrzehnte später versucht eine junge Frau aus Ramallah, mehr über diesen Vorfall herauszufinden, denn er geschah genau fünfundzwanzig Jahre vor ihrer Geburt. Eine eindringliche Meditation über Krieg, Gewalt und die Frage nach Gerechtigkeit im Erzählen.
Als Charlotte im Studentenwohnheim von Kumasi eingezogen ist, weit entfernt von ihrem Elternhaus in Accra, genießt sie ihre neue Freiheit. Doch dann bricht plötzlich ein alter politischer Konflikt auf und verändert das Leben aller.
»Während ich das Buch schrieb, fühlte ich mich, als wäre eine Pistole auf meinen Kopf gerichtet.« Ahmad Tohari
Srintil - eine Tänzerin und Prostituierte - will ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen und vor allem keine Männer mehr empfangen. Die Dorfbewohner sehen dadurch ihren Reichtum und ihr Ansehen in Gefahr und zwingen Srintil, anlässlich eines großen Festes wieder zu tanzen. Doch auf der Bühne bricht sie wegen des bösen Zaubers eines verschmähten Freiers zusammen.
»Mornštajnová ist mit ihrer Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht, etwas Außergewöhnliches gelungen.« ORF
Für einen Ritt auf einer Eisscholle lohnt es sich, ungehorsam zu sein, findet Mira, doch die Folgen ihres Abenteuers bringen ihre Welt zum Stillstand. Ihre spindeldürre Tante Hana nimmt sie auf. Vorsichtig nähern sie sich an, und Mira beginnt sich zu fragen, warum ihre Tante so seltsam ist, und was das hinter ihnen gewisperte Wort »Jude« bedeutet.
Das zarte Porträt einer zerrissenen Familie unter den Schatten der Weltgeschichte
Während Bohdana mit ihrer Stiefmutter bunte Papiervögel bastelt, verschanzt sich ihr Vater hinter mürrischen Kommentaren. Er scheint ihr etwas zu verschweigen. Bohdanas Suche nach Antworten führt sie in die Vergangenheit ihrer Familie - eine zerrissene Familie, die entgegen aller Wahrscheinlichkeit versucht, wieder zusammenzufinden.
Anguille hat keine Zeit zu verlieren. Die Wellen sind erbarmungslos, ihre Kräfte lassen nach. Sie erinnert sich an die zankenden Fischer am Strand von Mutsamudu, an ihren allwissenden Vater und ihre rebellische Schwester. Und vor allem an diesen umwerfenden Vorace.
Sie zieht uns hinein in den Strudel ihres Lebens – und in die Tiefe des Meeres.
»Denkst du das auch?«, fragte sie. »Dass ich zu lange im Mondlicht geschlafen habe?«
Zum 30. Jubiläum des LiBeraturpreises umspannt diese Anthologie mehrere Generationen und öffnet den Blick für die Vielfalt außereuropäischer Schriftstellerinnen.
Der LiBeraturpreis, die »kleine Schwester« des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, wird an schreibende Frauen aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der arabischen Welt verliehen.
Zwei Familien leben in der Kleinstadt, die eine hinduistisch, die andere muslimisch. Ein wohl ausgewogenes Gleichgewicht aus Respekt und Achtung bestimmt das Leben zwischen den Plantagen, bis sich das Gespenst der Intoleranz daran macht, dieses Leben zu zerstören.
Beeindruckend thematisiert Zaidi Vorurteile, Hassreden und Gewaltausbrüche.
»Alle Frauen sollten Blumen auf das Grab von Aphra Behn streuen, denn sie erstritt ihnen das Recht, ihre Gedanken auszusprechen.« Virginia Woolf
Aphra Behn, die erste Berufsschriftstellerin Englands, war den Kritikern ihrer Zeit ein Dorn im Auge. Zu ungestüm ihr Lebenswandel, zu spitz ihre Feder. Oroonoko löste Debatten über Feminismus, Gender, Race und koloniale Gewalt aus, die bis heute aktuell sind. Diese Ausgabe ermöglicht Einblicke in die dramatische Wirkungsgeschichte.
Das scheinbar simple Dreiecksverhältnis zwischen dem Arzt Dr. Sukartono, seiner Ehefrau Tini und der Prostituierten Rohaya stellt eine subtile psychologische Analyse der ganzen Gesellschaft im niederländischen Kolonialreich dar. Hier ist menschliches Fühlen, Denken und Handeln in einer solchen Konsequenz dargestellt, wie sie selten erreicht wurde.
Ayu Utami thematisiert das schwierige Verhältnis zwischen Muslimen und Christen sowie den Hass auf die chinesische Minderheit in Indonesien. Virtuos wechselt sie zwischen verschiedenen Erzählperspektiven, Schauplätzen und Zeitebenen. Der offene Umgang mit gesellschaftlichen Tabus stellt einen Bruch mit der bis dato existierenden indonesischen Literatur dar.
Vom Slumkind zur Bestsellerautorin – die unglaubliche Geschichte einer Frau, die sich freigekämpft hat
In armen und zerrütteten Verhältnissen aufgewachsen, wird Baby Halder mit zwölf Jahren verheiratet, mit dreizehn zum ersten Mal Mutter. Ihr Mann misshandelt sie. Doch Baby Halder kämpft sich frei. Sie verlässt ihren Mann und entdeckt, ermutigt durch ihren Dienstherrn, ihr Erzähltalent. Ihr Buch wird eine Sensation und geht um die Welt.
Paris im Jahr 1890: Johanna van Gogh Bonger ist mit Vincent van Goghs jüngerem Bruder Theo verheiratet. Als der Maler sich das Leben nimmt, stirbt kurz darauf auch Theo, erfüllt von tiefer Trauer. Johannas Leben verändert sich von Grund auf, als sie van Goghs Kunst zum Erfolg verhilft.
Nur wenige Tage alt und in eine Wolldecke geborgen, wird Marie auf den Weiden des französischen Hochlands gefunden. Die Klänge der Natur begleiten ihre Kindheit, als Hirtin ist sie umgeben von der sanften Ruhe ihrer Schafe. Sie trotzt Schicksalsschlägen, erlebt zwei Weltkriege und schaut an ihrem Lebensabend zurück auf ein dramatisches Jahrhundert.
»Dieses Buch ist dringend notwendig. Faszinierend, mitreißend, meisterhaft.« El País
Dreißig Jahre sind vergangen, seit Lías jüngere Schwester grausam ermordet wurde, ohne den geringsten Hinweis auf den Mörder. Seither geht ein Riss durch die Familie, Lía lebt Tausende Kilometer entfernt. Doch eine unerwartete Begegnung wirbelt die Vergangenheit wieder auf und entfacht einen Sturm, der alle mit sich reißt.
»Inge Sargent erzählt auf schlichte, eindringliche Weise ihre eigene und damit ein Stück der birmesischen Geschichte.« Radio Bremen
Aus dem Französischen von Helgard Rost
Mit einem Nachwort von Khálid Durán
»Eine packende Geschichte über eine stolze und unabhängige Frau. Wunderschön, bewegend, großartig.« Norwegischer Rundfunk
Unter goldenen Sommern und harschen Wintern wächst Marta Kristine am Romsdalfjord auf. Als der Dorfpastor ihr erzählt, dass im fernen Christiania Hebammen ausgebildet werden, keimt in ihr ein Traum, der ihr ganzes Leben bestimmen wird. Edvard Hoem erzählt die außergewöhnliche Geschichte seiner Ururgroßmutter, einer der ersten Hebammen Norwegens.
Einundzwanzig Jahre nach ihrem Tod erhebt sich Dewi Ayu aus ihrem Grab und begibt sich auf die Suche nach der Wahrheit.
»Im Leben von jedem kommt, glaube ich, irgendwann der Moment, in dem er weiß, wer er ist.«
Ein Rest Bohnen, ein Stück Metall, ein kleines bisschen Glück: Im gigantischen Müllmeer tauchen Única und die anderen Gestrandeten nach Beute. Hier auf der Müllhalde, inmitten der Reste der Gesellschaft, wo die Regenbögen in den Ölpfützen sterben, erschaffen Única und ihre Freunde etwas Neues: ein Zuhause.
»Scharfsinnig, beißend und mit einem gnadenlosen Blick auf bizarren Glanz und Glimmer. Ein packender Roman, der fragt, was bleibt, wenn die Schönheit verblasst.« Oprah Daily
Schöner, reicher, mächtiger – nur wer perfekt ist, steigt auf im schillernden Seoul. Vier junge Frauen versuchen, in dieser Welt zu bestehen. In bonbonfarbenen Schönheitskliniken und an den Marmortischen der High Society offenbaren sich die Abgründe einer Gesellschaft, in der Fehler nicht geduldet werden und Erfolg nur ein einziges Gesicht trägt.
»Scharfsinnig, humorvoll und einfühlsam erforscht Geetanjali Shree zentrale Themen wie Trauer, Identität und Zugehörigkeit.« Jury des International Booker Prize
Sunaina und ihr Bruder haben ein gemeinsames Ziel: ihre Mutter Mai, die nie das Haus verlässt, aus ihrer so eng scheinenden Welt zu befreien. Doch das ist eine ganz andere, als sie glauben. Die Booker-Preisträgerin porträtiert drei Generationen einer indischen Familie und erzählt von der Herausforderung, einander wirklich zu verstehen.
Fünf Erzählungen über verblassende Leidenschaft, soziale Ungleichheit und neue Freiheit
Geetanjali Shrees Erzählungen handeln von Familien- und Beziehungsstrukturen ebenso wie von sozialen und religiösen Konflikten. Dabei erzeugt sie Stimmungen, in denen sich Gefühle, Phantasien und Erinnerungen entwickeln können. Mit großer Präzision gelingen ihr so eindringliche Geschichten über die Vielschichtigkeit menschlichen Verhaltens.
Ein furioses Porträt der Frauen von Brewster Place, und der schwarzen Frauen von ganz Amerika
Mattie Michael und Etta Johnson wohnen schon ewig in Brewster Place und wissen absolut alles, was bei den anderen so passiert. Über Kiswana Browne mit ihren Black-Power-Parolen, oder Cora Lee, die immer mehr Kinder kriegt. Die Gerüchteküche brodelt und treibt den Geruch von Begierde und Fürsorge, Hoffnung und Verzweiflung durch die Straße.
»Gloria Naylor ist eine herausragende Wortschmiedin und eine atemberaubende Erzählerin. Mama Day ist ihr Meisterwerk.« Tayari Jones
Cocoa verbringt die Sommer bei ihrer Großtante Mama Day auf der Südstaateninsel Willow Springs, wo die Zeit stillzustehen scheint. Als sie aber ihren Freund George mitbringt, gerät das Leben auf der Insel aus dem Gleichgewicht, und der Ort wird für sie beide zur Bedrohung. Naylor entfesselt einen tosenden Wirbel aus Liebe, Wahn und Hoffnungen.
»Inge Sargent erzählt auf schlichte, eindringliche Weise ihre eigene und damit ein Stück der birmesischen Geschichte.« Radio Bremen
Ein Frauenleben, das noch nicht frei sein konnte
Lucy, 19 Jahre alt, kommt von den Westindischen Inseln zum ersten Mal nach New York. Als Au-pair-Mädchen lebt sie bei Mariah und Lewis, einem wohlhabenden Ehepaar mit vier kleinen Töchtern. Alles ist neu für Lucy, sie entdeckt eine vollkommen fremde Welt, die Angst macht und erschreckt. Doch die junge Frau kämpft um ihre innere Unabhängigkeit.
Auf dem vergilbten Foto in der Wüste sieht Daisy Bates Furcht einflößend aus, stolz, traurig, schön und so gefährlich, wie eine Frau ihres Schlags nur sein konnte. Dreißig Jahre verbringt sie bei den Aborigines, taucht in ihre Traditionen ein. »Kabbarli« nennen sie sie, die Großmutter. Julia Blackburn spürt diesem beeindruckenden Leben nach.
Als Ken Bugul ernüchtert aus Europa in ihr Dorf zurückkehrt, ist sie eine Außenseiterin. Erneut macht sie sich auf die Suche. Fasziniert von Sanftmut und Toleranz des großen Serigne, zieht sie an seinen Hof und wird zu seiner achtundzwanzigsten Ehefrau.
Ein mutiger Roman über afrikanische Traditionen, Polygamie, Verführung und Selbstbestimmung.
Shano ist jung und ungebildet, aber nicht auf den Kopf gefallen. Als Dienstmädchen erledigt sie in mehreren wohlhabenden Haushalten eines Bezirks in Delhi die Hausarbeit. Eines Tages wird sie von einer ihrer Dienstherrinnen mit Heft und Füller ausgerüstet. Das so entstehende Tagebuch sprüht vor Witz, Scharfsinn und erzählerischer Brillanz.
Frech, lebenshungrig, mutig: Zwei beste Freundinnen in Moskau kurz vor dem Zerfall der Sowjetunion.
Anja und Milka wachsen in den Achtzigern am Stadtrand von Moskau auf, wo ihnen die Hymnen von Freddie Mercury zu Parolen einer besseren Zukunft werden. Doch als Anjas Jugend ein jähes Ende nimmt, müssen die beiden andere Pläne machen. Gorcheva-Newberry erzählt eindringlich von einer Freundinnenschaft und dem Aufwachsen in einem zerfallenden Staat.
Mit den ersten Menschen begann es. Mythen erzählen, wie sie zu ihrem Geschlecht kommen, wie Frauen und Männer sich entdecken. Schwänke berichten von den vielfältigen Methoden, Ehegatten und Eltern auszutricksen. Männer erliegen stolzen Frauen. In allen Spielarten von Verführung, Leidenschaft und Eifersucht begegnen sich die Auserwählten.
Drei Frauen in drei Welten und die Suche nach dem Kern der Dinge.
Ausgezeichnet mit dem Schweizer Buchpreis 2021
Iris tigert durch ihr Penthouse in Erwartung der nächsten Dinnerparty. Ling, angestellt in einer Sexpuppenfabrik, kontrolliert künstliche Frauenkörper auf Herstellungsfehler. Und Ada folgt ihren mathematischen Obsessionen, träumt von Berechnungen und neuartigen Maschinen. Alle drei sind auf der Suche nach einer Antwort – nach dem Kern der Dinge.
Ein radikaler Perspektivenwechsel: Endlich haben jene Frauen eine Stimme, die lange nur gesehen wurden
Das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge, die Dame mit dem Hermelin, Frauen auf weltberühmten Gemälden von Leonardo da Vinci, Rembrandt, Schiele, Munch. Wir sehen ihre Körper, verbannt in einen ewigen Augenblick. Doch wer waren sie außerhalb dieses Moments? Martina Clavadetscher lässt die Frauen erzählen und gibt ihnen so eine Stimme zurück.