„Diese Stadt“, sagte Kommissar Sajan Dayal, „diese Stadt ist eine riesige Nekropole. Ganze Wohngebiete sind dort errichtet worden, wo einst Friedhöfe lagen.“ Er muss die aufsehenerregendsten, rätselhaftesten Kriminalfälle dieser überbordenden Stadt lösen.
In U-Bahnhöfen brechen mysteriöse Gang-Kriege aus. Eine junge Frau aus dem Nordosten wird vergewaltigt. Das dreijährige Kind einer einflussreichen Familie wird entführt. Ein Toter wird gefunden, der eine Halskette aus abgeschnittenen Fingern trägt. Kommissar Dayal und sein Team arbeiten mit den modernsten Techniken und stoßen auf archaische Bräuche und Kulte. Ihre Ermittlungen führen uns durch alle Schichten dieser brodelnden, vielgesichtigen und geschichtsträchtigen Stadt, in die Villen der Reichen, in die Hütten der Slums.
»Kommissar Sajan Dayal ist der Topkriminaler der Stadt Delhi. Er liebt die Stadt und ihre Geschichte, die er bei der Arbeit an seinen Fällen erforscht. Zusammen mit seinem Assistenten, dem robusten Kapoor, und der jungen Smita aus der Abteilung für Internetkriminalität bildet er ein Powerpack an Intelligenz und praktischer Effektivität. Der Roman von Avtar Singh ist eine märchenhafte Krimi-Fantasie, in der die detektivischen Ermittlungen immer wieder in fremde Zeiten hineinspielen.«
»Sein Kriminalroman, der in Delhi spielt, wo Wohngebiete über zubetonierten Friedhöfen entstanden sind, weshalb die Stadt auch gerne Nekropolis genannt wird, ist ein ziemlich genaues Panorama des heutigen Indiens. Singhs erzählerischer Duktus lässt den üblichen Duktus eines Kriminalromans weit hinter sich. Große Literatur!«
»Diese Buch ist nicht einfach ›nur‹ ein Krimi. Vielmehr scheint es eine Mischung aus Krimi, Reiseführer und tiefgründiger Poesie zu sein. Vielleicht ist es am Ende genauso rätselhaft wie die Stadt in der es spielt?«
»Ein Einblick in die Hauptstadt Indiens, die fast schon ein eigener Charakter in der Geschichte ist. Nekropolis schildert das Leben in Neu-Delhi als einen bunt durchmischten Großstadtmoloch voller erfolgreicher und gescheiterter Existenzen.«
»Nekropolis ist einerseits ein klassischer Noir, zeigt andererseits einen hartgesottenen Doppelcharakter. Der Roman spielt nicht nur in Delhi, sondern handelt von Delhi. Obwohl das Buch ein Thriller ist, klingt die Prosa beinahe wie ein Trauerlied oder eine Elegie. Necropolis ist faszinierend modern, und doch bietet es wie nebenbei Einblicke in Delhis Vergangenheit.«
»Nekropolis wagt einen Streifzug durch die düstere Rückseite von Delhi, in die Realitäten, welche die Stadt ihren Bewohnern aufzwingt, ungeachtet ihrer Klasse. Die Ermittlungen schrecken auch nicht zurück, wenn die Spuren ins Übernatürliche führen.«
»Sajan Dayal ist der lebende Beweis, dass man die Gegenwart nur beherrscht, die Zukunft meistert, wenn man die Vergangenheit kennt. All der elektronische Schnickschnack, den moderne Ermittler heute benutzen, nützt nur, wenn man die Wurzeln kennt. Er zitiert alte Dichter, kennt die Traditionen des Landes, er versteht die Menschen. So, und nur so, kommt er dem Geheimnis der heißen Zeit in der Nekropole Delhi auf die Spur.«
»Dieser Roman ist ein Liebesbrief an Delhi. Nekropolis zeigt die brutalen Realitäten, erzählt vom Rassismus gegenüber allem, was ›anders‹ ist, gegenüber Afrikanern oder Bauern aus dem Nordosten. Er handelt von Sexismus und Scheinheiligkeit, die auch bei Gebildeten oder angeblich ›Kultivierten‹ existieren. Von Korruption in der Verwaltung, von Drogenbaronen, Slumlords und Straßengangs wird berichtet. Aber in diese Geschichten sind die Worte der alten Dichter verflochten, das Flüstern der uralten Bäume inmitten der Stadt. Der stets bewaffnete Kommissar beginnt auf seinen Streifzügen durch die Stadt plötzlich einen klassischen Bollywood-Hit zu summen. Diese Liebeserklärung an Delhi feiert die Stadt und trauert um den Verlust ihrer Vergangenheit.«
»In den üblichen Kriminalromanen ist das Verbrechen eine Anomalie, die es zu bewältigen gibt, damit die Welt wieder zu ihrer Unschuld zurückkehren kann. Aber in Singhs dunklen Visionen sind die Gräueltaten Symptome einer wundersamen, aber kranken Gesellschaft. Ein Delikt aufzuklären hilft noch lange nicht weiter.«