Stunde um Stunde verbringt die junge Sausan in der Bibliothek ihres Vaters. Wegen ihrer Gesundheit zu einem Leben am immer selben Ort verdammt, entdeckt sie die Vielfalt der Welt durch ihre Bücher: Sie liest von fernen Städten und alten Völkern, von Meerestieren, Motoren und wundersamen Pflanzen. Sie ist sich gewiss: Sollte sie je heiraten, dann einen Mann mit weltoffenem Geist, der die Liebe zu Geschichten im Herzen trägt.
Als gleich drei Verehrer um ihre Hand anhalten, stellt sie ihnen eine Aufgabe: Acht Jahre lang sollen sie die Ferne bereisen und ihr nach Ablauf dieser Zeit einhundert Vögel zurückbringen. Dann wird sie ihre Berichte hören, jedem in die Augen schauen und prüfen, ob sie darin den Reichtum dieser Welt erblickt.
»Bachtyar Ali verknüpft in Die Herrin der Vögel seine gewohnt fesselnde Art zu erzählen mit der ungeschönten Darstellung eines vom Krieg zerrissenen Landes.«
»Im Roman Die Herrin der Vögel erzählt Bachtyar Ali von einem Mädchen, das verheiratet werden soll. Eine Geschichte voller Poesie und Hoffnung. Es ist vor allem die poetische Sprache Bachtyar Alis, die diesen Roman so zauberhaft macht. Tatsächlich öffnet der Schriftsteller aus der irakischen Region Kurdistan den Lesenden einen Spaltbreit die Tür zu einer Welt, die den meisten weitgehend verschlossen sein dürfte.«
»Mit dem Flügelschlag der Zeit erleben wir die Irrungen und Wirrungen eines geplagten Landes und seiner Bewohner. Eine Verführung durch Buchstaben, die sich durch Worte und Sätze zu fantastischen Geschichten summieren, die uns in Labyrinthe führen mit politischen, kriegerischen, wirtschaftlichen, abenteuerlichen Abzweigungen.«
»Bachtyar Ali erweist sich mit Die Herrin der Vögel erneut als Meister der Charakterzeichnung.«
»Alis märchenhafte Prosa erzählt vom flüchtigen Sein der Liebe, das sich seiner selbst nie gewiss sein kann. Sie ist nicht der Boden des Hasses, sondern die Macht, die ihn durchbricht. In Zeiten des Krieges braucht es daher Geschichten der Liebe. Denn das Leben beginnt, wie Ali zeigt, erst im vergänglichen Spiel der Liebe, für das es keine vorgeschriebenen Regeln oder Garantien gibt. Bestand hat sie allein im geteilten Vertrauen und in den Geschichten, die wir uns von ihr erzählen.«
Bachtyar Ali als Essayist – Über die Wurzeln von Stillstand und immerwährendem Kriegszustand in der »orientalischen Welt«.
Bachtyar Ali als Essayist – Über die Wurzeln von Stillstand und immerwährendem Kriegszustand in der »orientalischen Welt«.
Bachtyar Ali als Essayist – Über die Wurzeln von Stillstand und immerwährendem Kriegszustand in der »orientalischen Welt«.