»Khalidi, der intellektuelle Erbe Edward Saids, hat eines der besten Bücher über den Nahostkonflikt geschrieben.« Financial Times
Der Bürgermeister von Jerusalem, Yusuf Diya al-Khalidi, schrieb 1899, beunruhigt über die Forderung nach einer jüdischen Heimstätte in Palästina, einen Brief an Theodor Herzl: Das Land habe eine einheimische Bevölkerung, die ihre Vertreibung nicht akzeptieren würde. Er schloss mit den Worten: »In Gottes Namen, lasst Palästina in Frieden.« So beginnt Rashid Khalidi, der Groß-Großneffe von al-Khalidi, diese Gesamtdarstellung des Konflikts aus palästinensischer Perspektive.
Rashid Khalidi, Nachfolger Edward Saids an der Columbia University und einer der führenden Historiker des Nahen Ostens, stützt sich auf eine Fülle von unerschlossenem Archivmaterial. Er zeichnet die Geschichte eines hundertjährigen Kolonialkriegs gegen die Palästinenser nach und legt den Finger auch auf die Fehler der palästinensischen Führung.
1899 schrieb Yusuf Diya al-Khalidi, Bürgermeister von Jerusalem, beunruhigt über die zionistische Forderung nach einer jüdischen Heimstätte in Palästina, einen Brief an Theodor Herzl: Das Land habe eine einheimische Bevölkerung, die ihre Vertreibung nicht akzeptieren würde. Er warnte vor den kommenden Gefahren und schloss seinen Brief mit den Worten: »In Gottes Namen, lasst Palästina in Frieden.« So beginnt Rashid Khalidi, der Groß-Großneffe von al-Khalidi, diese erste Gesamtdarstellung des Konflikts aus einer explizit palästinensischen Perspektive.
Rashid Khalidi, einer der führenden Historiker des Nahen Ostens, stützt sich auf eine Fülle von unerschlossenem Archivmaterial und die Berichte von Generationen seiner Familienmitglieder - Bürgermeister, Richter, Gelehrte, Diplomaten und Journalisten. Er setzt sich ab von den gängigen Interpretationen, die den Konflikt vor allem als tragischen Zusammenstoß zwischen zwei Völkern betrachten, die beide in Palästina ihre Heimat sehen. Er zeichnet die Geschichte eines hundertjährigen Kolonialkriegs gegen die Palästinenser nach, der von Großbritannien und den Vereinigten Staaten, den Großmächten der damaligen Zeit, unterstützt wurde.
Diese bahnbrechende, wissenschaftlich fundierte Geschichte Palästinas verbindet die Schlüsselereignisse mit Familiengeschichte, persönlichen Erinnerungen und politischer Analyse. Sie löst sich aus der Täter-Opfer-Perspektive und zeigt das Entstehen nationaler Bewegungen auf beiden Seiten. Rashid Khalidi legt den Finger auch auf die Fehler der palästinensischen Führer und eröffnet eine erhellende neue Sicht auf einen Schlüsselkonflikt der Weltpolitik, der bis heute andauert.
»Dass der Schweizer Unionsverlag die gut dreihundert Seiten als Übersetzung herausgebracht hat, ist eine wichtige und lange überfällige Erweiterung des deutschen Diskursraumes. Khalidi schreibt seine Geschichtserzählung aus einer besonderen Beobachterposition als Wissenschaftler, zugleich aber auch als Zeitzeuge mit autobiografischen Einschüben. Die deutsche Ausgabe von Rashid Khalidis Buch ist eine Chance, die verhärteten Blockaden und Perspektivverengungen im Diskurs über den Nahostkonflikt zu lockern und damit die Voraussetzung für einen schwierigen, aber notwendigen Dialog zu schaffen.«
»Das Buch ist kein trockenes wissenschaftliches Werk, sondern erzählte Geschichte. Es verbindet die Nachzeichnung des Geschichtsverlaufs mit den persönlichen Erfahrungen des Autors.«
»Neben wissenschaftlichen Dokumenten bezieht Khalidi sich auf persönliche Dokumente aus dem Familienarchiv. Es ist eine sehr persönliche Geschichtsschreibung, und das ist markant an diesem Buch.«
»Khalidi verknüpft in zugänglicher Sprache die Rolle zentraler Figuren mit ökonomischen und politischen Zusammenhängen und zeigt immer wieder den Einfluss des palästinensischen Widerstands auf die Geschichte des Nahen Ostens auf.«
»Der Autor präsentiert bisher nicht erschlossenes Archivmaterial und bietet einen in den Details so nicht bekannten historischen Abriss.«
»Khalidi leistet den westlichen Leserinnen und Lesern einen Dienst: Er gibt eine relativ sachliche Beschreibung Palästinas in der Zeit der osmanischen und britischen Herrschaft und des Charakters der arabischen Gesellschaft, bevor die Kombination aus Zionismus und Nationalsozialismus dazu führte, dass sich immer mehr in Europa geborene Juden im Heiligen Land niederließen.«
»Ein faszinierendes und einzigartiges Buch, das einen Jahrhunderte langen Krieg ergründet. Wissenschaftlich fundiert und mit eindringlichen Lebenserfahrungen angereichert, hört Rashid Khalidi die Sorgen und Hoffnungen beider Seiten in diesem Konflikt.«
»Khalidi verknüpft die eigene Familiengeschichte mit der Analyse der politischen Großwetterlage, wobei er auch die palästinensische Führung kritisiert und somit eine neue, vergleichsweise objektive Sicht auf den Schlüsselkonflikt ermöglicht.«
»Der Hundertjährige Krieg um Palästina ist ein kraftvolles Werk, das historische Analyse und persönliche Perspektive geschickt verknüpft. Khalidi verdeutlicht, wie die Mechanismen des Siedlerkolonialismus den Konflikt geprägt haben, und fordert eine neue Perspektive für den Frieden in der Region.«