Ein fantastisches Märchen von der Macht der Blicke und weiblichem Begehren.
Sie sind zu dritt, und in der abgeschiedenen Villa hinter hohen Bäumen sind sie die Königinnen: die Gouvernanten. Auf die Erziehung der ihnen anvertrauten Jungen geben sie wenig, lieber lassen sie sich müßig durch die hellen Tage treiben.
Unbeeindruckt von den Wünschen der Herrschaften Austeur und des greisen Nachbarn, ziehen sie in ihren seidenen Kleidern durch die Farne, rauchen mit nackten Beinen und gebieterischen Blicken auf der Vortreppe. Und wenn sich ab und zu das goldene Tor öffnet und sich ein Fremder in ihren Garten verirrt, gehen sie wie im Rausch auf die Jagd und verschlingen ihre Beute mit Küssen und Bissen.
Mit Eleganz, dunkler Sinnlichkeit und subtiler Komik erzählt Anne Serre in diesem fantastischen Märchen von der Macht der Blicke und von weiblichem Begehren.
»Dieser betörende und berauschende kleine Roman von Anne Serre, der 1992 in Frankreich erschien und glücklicherweise jetzt endlich übersetzt wurde, ist ein ganz seltenes poetisches Fundstück, und man kann nur hoffen, dass er herumgereicht und bestaunt wird, wie ein Bild, eine Fotografie, die jeden, der sie betrachtet, leicht und froh und nachdenklich stimmen wird.«
»Wild, ein bisschen surreal, dann wieder ziemlich lustig: Nicht einmal 100 Seiten dick ist das Buch der 1960 in Bordeaux geborenen französischen Schriftstellerin Anne Serre. 2020 wurde sie für ihren Roman Im Herzen eines goldenen Sommers mit dem Prix Goncourt de la nouvelle ausgezeichnet. Nun erzählt sie in einer atmosphärisch packenden Sprache, die Patricia Klobusiczky ins Deutsche übertragen hat, eine wundersam schwebende Geschichte.«
»Mit welcher Fülle an Einfällen Anne Serre diese fantastische Welt durchquert und in Bewegung hält, hat etwas Zauberisches und Zirzensisches. Die Gouvernanten sind das Kabinettstück der Saison.«
»In ihrem kunstvollen Roman über die Macht der Blicke entzieht sie die Figuren konsequent dem unseren. Es bleibt das Staunen über eine fantastische Metamorphose – und die poetische Gabe der Erzählerin Anne Serre.«
»Ein herrlich schräger, ungezähmter, erotischer Roman.«
»Anne Serres Buch fasziniert in seiner Verspieltheit und Suggestivität.«
»Die Novelle oszilliert zwischen einem barocken Porno und einem Pastiche aus Motiven von Marquis de Sade – in Fliederfarben. Umso anspruchsvoller für die Berliner Übersetzerin Patricia Klobusiczky, die sowohl die tänzelnde Leichtigkeit als auch die gierige Kälte von Serres Figuren in die deutsche Sprache tippeln lässt. Märchenhaft, detailliert und mit einem Reiz zur düsteren Komik beschreibt Serre auf 96 Seiten die farngrünen und feuerroten Facetten weiblicher Ausgelassenheit, Selbstbestimmung – und Härte.«
»Patricia Klobusiczky hat das Buch übersetzt, sehr sensibel; der schmale Roman lebt von Zwischentönen, Stimmungswechseln, einer flirrenden Rätselhaftigkeit. Wann immer man glaubt, etwas Konkretes zu fassen bekommen zu haben, entschwindet der Moment in die nächste verführerische Szene.«
»Ein raffiniertes allegorisches Spiel mit sanftem Humor, in dem sich weibliche Lust, Begierde und Freiheit entfalten und das patriachale Korsett mit nymphengleicher Leichtigkeit sprengen, untermalt mit orchestraler Musik. Ein Genuss. Grandios übersetzt.«