»Usama Al Shahmani erkundet poetisch das Gewicht des Exils. Er erzählt einprägsam und mit Sinn fürs Menschliche.« NZZ am Sonntag
Hals über Kopf war Dafer Schiehan wegen eines missliebigen Theaterstücks vor Saddams Schergen geflohen. Nun sind seine Haare ergraut, er träumt auf Deutsch und fühlt sich vielen Menschen hier verbunden. Er hat eine Aufenthaltsbewilligung, eine Wohnung und eine Arbeit als Tellerwäscher, er hat es geschafft.
Als der Betrieb ihm Ferien verordnet, sitzt er jedoch grübelnd in seiner Wohnung. Die Erinnerungen klopfen an, und mit ihnen die Fragen: Seiner Familie im Irak hat er nie gesagt, was er, der Akademiker, arbeitet. Wieso das schlechte Gewissen, die Angst? Auf der Flucht vor seiner inneren Unruhe findet er sich wieder im Wald.
Usama Al Shahmani erzählt von einer Kindheit und Jugend in Diktatur und Krieg, vom Exil und dem Verschwinden einer Welt, die einst Heimat war.
»Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt ist eine poetische Reise eines Suchenden, eines unfreiwillig Flüchtenden, der das Beste aus zwei Welten sucht und findet. Usama Al Shahmani hat ein wichtiges, ein urmenschliches Buch geschrieben über das Verschwinden der Heimat, das Überleben und den Drang der Menschen, frei zu sein im Denken und im Handeln.«
»Al Shahmani schlägt seine Wurzeln in der deutschen Sprache und eröffnet wertvolle neue Perspektiven aufs Exil.«
»Al Shahmanis große Themen Heimat, Fremde, Exil und die Verheerung, die Unterdrückung und Krieg im Irak angerichtet haben, kommen auch hier wieder in höchster literarischer Form, poetisch und berührend zur Sprache. Unsentimental und hoffnungsstimmend. Breit empfohlen.«
»Usama Al Shahmani erzählt in einer präzisen Sprache, die frei ist von jeglicher Sentimentalität. Politische Schuldzuweisungen sind in diesem Roman ebenso wenig zu finden wie einfache Rezepte für den Umgang mit Migrationsbewegungen. Stattdessen besticht dieser Roman durch seine bloße Beschreibung der Wirklichkeit: einer Zwischenwelt, in der ein Zurück nicht mehr möglich ist und ein Vorwärts nur unter großen Anstrengungen gelingt.«
»Al Shahmani wertet nicht, sondern schaut genau hin – und übersetzt diese Beobachtungen anschliessend in eine präzise, unsentimentale Sprache. Genau dieser vorbehaltlose Blick kombiniert mit einem differenzierten Wortschatz und einer grossen Kenntnis der arabischen Poesie machen ihn zu einer wichtigen literarischen Stimme in unserem Land.«