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Yaşar Kemal

Der letzte Flug des Falken

Roman
Aus dem Türkischen von Cornelius Bischoff
Memed-Romane IV
Der vierte Band des Memed-Zyklus: Memed zieht zum letzten Mal in die Berge …
 Taschenbuch
€ 16.95, FR 22.90, € [A] 17.50
Broschiert
Sofort lieferbar
UT 343
672 Seiten
ISBN 978-3-293-20343-3

Memed mein Falke I
Die Disteln brennen II
Das Reich der Vierzig Augen III
Der letzte Flug des Falken IV
 
Memed versucht, Frieden und Glück zu finden, und zieht von den Bergen herunter, wo er außerhalb des Gesetzes gelebt hat. Am Mittelmeer will er ein neues Leben beginnen, in einem Dorf, das von Orangen- und Zitronengärten umgeben ist. Die alte Hürü und Seyran, die ein Kind erwartet, gesellen sich zu ihm.
Unerkannt lebt er in diesem vermeintlichen Paradies ein beschauliches Leben, während rings um ihn die Memed-Legenden sprießen und ihm seine eigenen Heldentaten erzählt werden. Doch der geheimnisvolle Fremde, der Memed immer wieder über den Weg läuft – ist er ein Freund oder ein Feind? Oder ist er einfach der Memed von einst, der von nichts anderem als von Gerechtigkeit träumte?
Als sein Freund, der Lehrer, getötet wird, der sich als Einziger gegen die reichen Grundherren stellte, wächst wieder der unerbittliche Zorn in Memed, der ihn früher schon zum Rebellen und Rächer gemacht hat. Doch in dieser Welt haben Legenden keinen Platz mehr und das Wort und die Ehre gelten nichts. Memed zieht zum allerletzten Mal in die Berge …

Stimmen

»Die sinnlichen Natur- und Landschaftsbeschreibungen versetzen die Lesenden in eine Umgebung, in der man alles sieht, riecht und fühlt. Viele politische Auseinandersetzungen erinnern an aktuelle Konflikte in der Türkei und anderswo.«

Michael Schwarz, Reformierte Presse, Zürich

»Wer meint, diese Räuber- und Gendarm-Geschichte verliere im Laufe der vier Bände an Kraft, sieht sich angenehm enttäuscht. Immer wieder gelingt es Kemal, mit seinen Naturschilderungen, seinen satirischen Überhöhungen und seinen einfühlsamen Personenschilderungen den Leser zu fesseln.«

Weberberg.de

»Bis in die konstanten Hyperbeln seiner aus der Folklore geformten Metaphorik hinein hat Yasar Kemal die Gewalt in diesen sozialen Spannungen lebensnah beschrieben. Mit blutigen Bastonaden und Folterungen machten die Schergen der Agas die Bauern gefügig. Zwar gibt es ein klares Freund-Feind-Schema, doch die souveräne Erzählperspektive des Autors bringt die Kräfteverhältnisse der Protagonisten in eine ästhetische Balance.«

Hans-Dieter Grünefeld, Buchkultur, Wien

»Der vierte Band der Memed-Geschichte ist anregend und erholsam zu lesen, eine lohnenswerte Reise in ein unbekanntes Land, in dem einem doch vieles vertraut vorkommt.«

Michael Schwarz, Riehener Zeitung

»Hymnisch besingt der Autor hier wie in vielen seinen Romanen das einzigartige Licht der Cukurova, deren Felder, Baumkulturen und Tierwelt, aber auch die karge Vegetation, die Täler und Gipfel des Taurus. Interessant und anregend ist auch dieser letzte Memed-Band besonders als kritisches Gesellschaftsbild Südanatoliens in den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts. Yasar Kemals Darstellung dieser Welt wird von einem rebellischen Geist getragen, dem er als Beobachter der türkischen Gesellschaft bis in die Gegenwart treu geblieben ist.«

Fridolin Furger, Der Landbote, Winterthur

»Yasar Kemal bettet die Handlung in Mythen und Legenden, in Halluzinationen und Phantasien und in wunderbar ausgedehnte poetische Beschreibungen von Pflanzen und Tieren, von Meeres- und Tauruslandschaften. Magisch-Mythisches und Reales gehen ineinander über, die Grenzen werden verwischt. Im epischen Ich verschmelzen Autor und Volk. Dennoch ist der Roman, der in der Türkei der dreißiger Jahre des ausgegangenen Jahrhunderts angesiedelt ist, nicht zuletzt auch vor dem realen politisch-sozialen Hintergrund des Landes zu lesen. Nach der Gründung der Republik festigten die Feudalherren fernab von der Hauptstadt ihre lokale Vormachtstellung, indem sie sich zu Stellvertretern der Zentralmacht erklärten. Damit wird die Republik für die unterdrückte und ausgebeutete Bevölkerung zu einer Maschinerie der Qual. Wer dagegen aufbegehrt wie Ince Memed, wird in den Augen der Menschen zum magischen unsterblichen Helden. Yasar Kemal verwebt das Archaische mit der gelebten Wirklichkeit zu einer Art neuem Epos mit allen möglichen Wiederholungen und Variationen. Mag sein, dass dies in einer technologisch globalisierten Welt manchem Leser fremd erscheint. Andere jedoch finden vielleicht in den Abenteuern Memeds Zuflucht ins archaische Menschliche und Naturhafte.«

Yüksel Pazarkaya, Bayerischer Rundfunk Büchermagazin »Diwan«, München

»Ein breites Epos, voller Dramatik und Poesie, geprägt von der Liebe zur Heimat und den einfachen Menschen.«

Elisabeth Mair-Gummermann, EKZ-Buchbesprechungen, Reutlingen

»Obwohl die Abenteuer des Falken im Laufe der Zeit immer mehr ins Mystische abdriften, verlieren sie nicht an Spannung und wer sie gelesen hat, wird sie so schnell nicht vergessen.«

Kölner Illustrierte

»Trotz epischer Breite – Kemal ist ein Meister im Schildern kleiner, anschaulicher Details – gelingt es ihm in bester orientalischer Erzähltradition einen immer strafferen Bogen zu spannen, indem er ständig die Fronten wechselt und auf überaus subtile Weise die Personen in ihrem Dilemma charakterisiert, sodass der Leser auch für ihr Verbrechen oder Versagen Verständnis findet.«

Irmtraud Letzner, Bücherbord, Graz

»Dieser vierte, letzte Memed-Band von 1987 ist nicht nur eine spannungsgeladene Geschichte à la Robin Hood. Er atmet eine überwältigende Poesie und Sinnlichkeit.«

Regina Karachouli, Sächsische Zeitung, Dresden

»Humor, Spannung und Ernst machen den Flug des Falken zu wahrem Lesefutter.«

Harald Loch, Augsburger Allgemeine Zeitung

»Frieden findet sein Held Memed auch in dem – wie der Verlag versichert – ultimativ letzten Memed-Band nicht. Kein Paradies auf Erden! Der große Atem der früheren Bände weht auch in diesem letzten Teil. Die Kraft seiner Erzählung, sein Humor, seine fast arkadische Heiterkeit lassen den im Grunde ernsten Roman zu einem unterhaltsamen Lesevergnügen werden.«

Harald Loch, Neues Deutschland, Berlin

»Kemal erinnert daran, dass die moderne Gesellschaft ihre Existenz der Verdrängung traditioneller Lebensformen verdankt, die rund um das Mittelmeer noch sehr lebendig sind. Diese Volkstümlichkeit steht für kulturelle Vielfalt und individuelle Freiheit, keinesfalls für Volkstümelei.«

Harm von Lintig, Südkurier, Konstanz

»Die Sprache seiner von Mythos und Magie durchwobenen Geschichte passt Kemal mit poetischen Schilderungen an. Farben und Gerüche durchziehen den Roman, der sich wieder wie eine – kritische – Liebeserklärung Kemals an sein Land liest.«

Eßlinger Zeitung

»Kemals berühmteste und beliebteste Romanfigur heisst ›Memed der Falke‹. Er ist ein sagenhafter, aber ein ganz schlichter Michael Kohlhaas oder Robin Hood aus den anatolischen Bergen – von den Armen als Heiliger verehrt und von den Reichen als Räuber und Vaterlandsverräter gejagt. Memed der Falke ist eine solch starke Figur, dass manch Leser in der Türkei ihn für eine wirkliche historisch verbürgte Person hält.«

Volker Michael, RBB Radio Drei, Berlin
 
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Bibliografie

Originaltitel: Ince Memed 4 (1987)
Originalsprache: Türkisch
Erstauflage: 17.8.2005
Auflage: 2