Leigh Brackett, geboren 1915 in Los Angeles, begann als Science-Fiction-Autorin und schrieb später erfolgreiche Drehbücher wie Rio Bravo, Hatari!, El Dorado, Rio Lobo oder The Empire strikes back. Einen Teil ihrer Werke verfasste sie unter dem Pseudonym V. E. Thiessen. Als Howard Hawks Leigh Brackett neben William Faulkner für das Drehbuch von Tote schlafen fest engagierte, war er erstaunt, einer Frau zu begegnen. Leigh Brackett starb 1978 in Lancaster.

Ausführliche Biografie

Leigh Brackett, eigentlich Leigh Douglass Brackett (1915–1978), war der Inbegriff eines »professional writer«. Sie hat für Film und Fernsehen geschrieben, für kleine und große Budgets. Sie hat Romane und Kurzgeschichten verfasst, quer durch die Genres: Western, Science Fiction und Thriller. Ihre über zweihundert Bücher lagen selten unter Niveau, aber öfters deutlich darüber.

Leigh Bracketts Erfolgsgeschichte begann 1944, nach der Veröffentlichung eines reichlich chandleresken Kriminalromans: No Good from a Corpse, der in den USA inzwischen als Klassiker wiederentdeckt und neu aufgelegt worden ist. Die schnellen Dialoge, so geht die Sage, beeindruckten Howard Hawks so sehr, daß er »den Burschen« im Autorenteam von The Big Sleep haben wollte; ein Projekt, mit dem bekanntlich William Faulkner Probleme hatte. »Der Bursche« entpuppte sich als Frau, die danach an fast allen großen Hawks-Filmen entscheidenden Anteil hatte: An der Trilogie Rio Bravo (1959), El Dorado (1967) und Rio Lobo (1970) genauso wie am Abenteuerepos Hatari! (1961).

Aber auch dem Werk Chandlers blieb Brackett nach The Big Sleep verbunden: Sie schrieb das Drehbuch für Robert Altmans Adaption von The Long Goodbye (1973). Ihren eigenen Roman The Tiger among us (1957, dt. zuerst als Ich war das Opfer, Goldmann 1961) konnte sie nicht selbst zum Filmdrehbuch umarbeiten. Das übernahm 1962 Robert Presnell Jr. für den Film 13 West Street unter der Regie von Philip Leacock mit Alan Ladd und Rod Steiger. Diese machten aus Leigh Bracketts tiefschwarzem Vorstadtalptraum lediglich eine Art Rächergeschichte. Die Romanfassung von Raubtiere unter uns geht allerdings mit ihrem bösen Blick und den ätzenden satirischen Einschüben weit über eine Vigilantengeschichte hinaus. Auch wenn das Buch irgendwo im Nordosten der USA spielt, liest es sich doch wie eine prophetische Vision der psychischen Verheerungen, die das Konzept »Suburb« mit seinen Zersiedelungen auslösen sollte und die der »Urbanist« Mike Davis in seinen Büchern über den Großraum Los Angeles vierzig Jahre später so treffend geschildert hat.

Die letzte große Ehrung erfuhr die Schriftstellerin Leigh Brackett in ihrem Todesjahr durch die Widmung des Star-Wars-Films The Empire Strikes Back (1980). Die Mitwirkung an diesem Drehbuch war ihre letzte größere Arbeit.

Drehbücher: The Vampire’s Ghost (1945), The Big Sleep (1946), The Crime Doctor’s Man hunt (1946), Rio Bravo (1959), Gold of the Seven Saints (1961), Hatari! (1961), 13 West Street (1962), Man’s Favorite Sport (1962), El Dorado (1967), Rio Lobo (1970), The Long Goodbye (1973), Star Wars: Episode V: The Empire Strikes Back (1980).

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    »Leigh Bracketts Roman ist eine Verurteilung der Obsessionen, die Familienleben, Politik und Lebensstil der Epoche prägten.«